Moskau, 2. April 2022 – Die GK Roskosmos werde nicht selbstständig über die weitere Zusammenarbeit Russlands mit den ausländischen Partnern in der Internationalen Raumstation ISS entscheiden. Das teilte der Chef der Moskauer Raumfahrtbehörde, Dmitri Rogosin, am Samstag im Fernsehsender Rossija-24 mit. Zur Begründung sagte er, dass die Zusammenarbeit im Rahmen des ISS-Programms durch eine Regierungsvereinbarung geregelt sei. „Die Entscheidung werden wir treffen, wenn die GK Roskosmos eine Analyse vorgenommen und ihre Position der politischen Führung des Landes unterbreitet hat.“ Die konkreten Vorschläge, darunter auch zum Zeitpunkt der Einstellung der ISS-Zusammenarbeit, würden in nächster Zeit vorgelegt.
Rogosin hatte zuvor die USA ultimativ aufgefordert, bis zum 31. März die Sanktionen aufzuheben, die wegen des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine gegen das Wissenschaftsinstitut ZNIImasch und den Raketenproduzenten Progress verhängt worden waren. Das ist aber nicht geschehen.
Die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA hat jedoch am Donnerstag auf einer virtuellen Pressekonferenz die Bedeutung der ISS-Zusammenarbeit mit der GK Roskosmos ungeachtet der „schwierigen Zeiten“ in den Beziehungen zwischen beiden Ländern betont. Für die NASA sei es wichtig, „die Existenz eines sicheren Ortes im Weltraum zu gewährleisten, an dem wir Forschung betreiben können“, sagte Kathy Lueders, die für das bemannte NASA-Programm verantwortlich zeichnet.
(c) Gerhard Kowalski