Houston/Moskau, 16. März 2022 – US-Astronaut Mark Vande Hei und sein russischer Kosmonautenkollege Pjotr Dubrow haben am Dienstag in der Internationalen Raumstation ISS zwei neue nationale Langzeitflugrekorde aufgestellt. Mit 340 Tagen überboten sie die bisherigen Höchstleistungen ihrer Landsleute Scott Kelly und Michail Kornijenko. Während Dubrows Rekord nur für eine Mission in der ISS gilt, gilt der von Kelly für die gesamte US-Raumfahrt-Periode. Beide Raumfahrer kehren am 30. März mit dem Russen Anton Schkaplerow auf die Erde zurück.
Den absoluten Langzeitrekord bei einem Flug hält nach wie vor der russische Arzt Waleri Poljakow, der 1994/95 437 Tage, 17 Stunden, 58 Minuten und vier Sekunden in der Raumstation MIR unterwegs war. Das galt damals als freiwilliger Selbstversuch einer Mission zum Mars und zurück.
Mit 878 Tagen bei fünf Raumflügen hat der Russe Gennadi Padalka die meisten Tage im All verbracht, gefolgt von seinem Landsmann Sergej Krikaljow mit 803 Tagen bei sechs Missionen. Padalka schied 2017 freiwillig verärgert aus dem Kosmonauten-Korps aus, weil man ihm keinen sechsten Flug gab, mit dem er die Schallmauer von 1.000 Tagen durchbrechen wollte.
(c) Gerhard Kowalski
Guten Morgen Herr Kowalski,
ich habe Ihnen einen Link eingebaut, der mich irritiert. Können Sie das bestätigen, oder meinen Sie – wie ich das zwischenzeitlich empfinde, dass die Zeitungs-Schreiberlinge alles mögliche erfinden. Wenn das so wäre…..???
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wissenundtechnik/v%C3%B6llig-losgel%C3%B6st-russische-drohgeb%C3%A4rden-gegen%C3%BCber-us-astronaut-auf-der-iss-irritieren-die-nasa/ar-AAV5Db4?ocid=msedgdhp&pc=U531
Herzliche Grüße
Jürgen Nabel
Das mit dem Video ist leider keine Erfindung von Journalisten. Das hat Rogosin gepostet und offenbar nach geharnischten Protesten auch bald wieder gelöscht. Doch da war das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Kelly hat den skandalösen Fall aufgegriffen und auf seine derbe Art darauf reagiert.
Rogosin hat dann mit der möglichen militärischen ROSS auf seine Art nachgetreten.
Da steht uns noch so einiges bevor, befürchte ich.
GK
Danke, Herr Kowalski, aber da sieht man doch wieder, wie dumm viele unserer Mitmenschen sind. Schade. Ich glaube, dass wir uns ohne diese weltweite Politik alle gut verstehen könnten. Die Spezies Mensch ist einerseits „überentwickelt“ andererseits einfach nur „zurückgeblieben“. Aber das Porzellan ist leider schon zerbrochen.
Ich hoffe auf baldigen Frieden
Herzlich Grüße
Jürgen Nabel
Bitte beachten Sie, dass es sich um einen Raumfahrtblog handelt.
GK
Raumfahrt ist auch Politik, darunter die gestrige Absage der ExoMars Mission.
Der ESA-Rat stimmte am Ende seiner letzten Sitzung am 17. März einstimmig dafür, die Zusammenarbeit mit Russland bei der ExoMars-Mission auszusetzen, und verwies auf „die derzeitige Unmöglichkeit einer laufenden Zusammenarbeit mit Roskosmos“, sagte die ESA in einer Erklärung. Weiter lesen wir: „Wir bedauern zutiefst den Verlust von Menschenleben und die tragischen Folgen der Aggression gegen die Ukraine“.
Auch dieser Termin ist mir nicht entgangen.
GK
Verzeihung, Herr Kowalski, sie haben Recht. Vielleicht emontional etwas zu hoch gegriffen. Dennoch ist es sehr schade, dass Projekte wie ExoMars jetzt verschoben oder ausgesetzt werden. Jedes Projekt hat eben ihre eigenen großen Erfahrungswerte für weitere.
Schönen Tag noch und herzliche Grüße an Sie
Jürgen Nabel
Noch zu Sanktionen: Die US-Medien veröffentlichten Daten, denen zufolge aufgrund der Aussetzung des Starts von Sojus-2-Raketen an folgendem Problemen gearbeitet wird:
1. Zwei Galileo.
2. Infrarotlabor Euklid.
3. Radarsatellit Sentinel 1C.
4. EarthCARE-Apparat
5. Schwedischer wissenschaftlicher Satellit MATS.
6. Demonstrationsradargerät Strix-1.
7. OneWeb- und Metop-SG-Satelliten.
Zu 5: Johan Markopoulos, Leiter des Pressedienstes der schwedischen nationalen Weltraumbehörde, sagte, Schweden habe sich geweigert, seinen wissenschaftlichen Satelliten MATS an Bord der russischen Sojus-2.1b-Rakete zu starten. MATS sollte ursprünglich Ende 2021, dann Ende 2022 mit einem russischen Wettersatelliten (Meteor-M 2-3) vom Kosmodrom Wostochny gestartet werden. Die Entscheidung über die Wahl einer neuen Rakete ist noch nicht gefallen. Ein Austausch der Rakete könnte natürlich den Start verzögern, aber die Entscheidung wurde in Absprache mit der für den Satelliten verantwortlichen wissenschaftlichen Gemeinschaft getroffen, so die Aussage von Markopoulos.