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Kremlin LogoMoskau, 6. Dezember 2010 — Nach dem Fehlstart einer „Proton-M“-Rakete mit drei GLONASS-Navigationssatelliten vom Sonntag hat Russlands Präsident Dmitri Medwedjew eine Untersuchung der Ursachen angeordnet. Zugleich forderte er dazu auf, ihm die dafür Verantwortlichen zu benennen, berichtet die Raumfahrtagentur Roskosmos am Montag. Außerdem seien die Generalstaatsanwaltschaft und die Kontrollabteilung der Administration des Präsidenten beauftragt worden, die Ausgaben für das Weltraumprogramm zu überprüfen, heißt es weiter unter Berufung auf den Pressedienst des Kreml.
 
Das Verteidigungsministerium betonte in einer Erklärung, mit dem Verlust der drei Satelliten werde die Fertigstellung des GLONASS-Systems „auf unbestimmte Zeit“ verzögert. Auf die bereits funktionierenden Satelliten habe das aber keine Auswirkungen.
 
Die Rakete war am Sonntag nach dem Start vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) aus bisher unbekannten Gründen vom Kurs abgekommen, so dass die drei Satelliten nicht ihre vorausberechnete Umlaufbahn erreichten. Dadurch kann das Globale Satellitennavigationssystem (Globalnaja
Nawigazionnaja Sputnikowaja Sistema – GLONASS) nicht wie geplant und von Medwedjew angewiesen zum Jahresende fertiggestellt werden.

Die neuen Satelliten mit einer Masse von je 1415 Kilogramm und einer Lebensdauer von sieben Jahren
sollten in etwa sechs Wochen in Dienst gestellt werden. Damit hätte Russland über die geplanten 24 aktiven plus zwei Reservesatelliten verfügt.

Mit GLONASS will sich Moskau vom US-amerikanischen GPS- und dem künftigen europäischen Galileo-
System unabhängig machen. Mit Stichtag 6. Dezember hat Russland 26 GLONASS-Satelliten auf der Umlaufbahn. 20 davon sind operationell, vier befinden sich in Wartung und zwei in Reserve.
 
(für dapd)