Moskau, 26. Januar 2022 – Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde GK Roskosmos, Dmitri Rogosin, hat erstmals in der Öffentlichkeit die Risiken angesprochen, die mit der derzeitigen Situation auf dem Kosmodrom Baikonur in Kasachstan verbunden sind. Denn nur von hier kann Russland bemannt in den Weltraum starten, obwohl es mit Plessezk in Nordrussland, Wostotschny im Amur-Gebiet und Kourou in Französisch-Guayana über drei weitere Kosmodrome verfügt.
Für bemannte Flüge stehe derzeit aber nur die 31. Rampe in Baikonur zur Verfügung, weil die sogenannte Gagarin-Rampe auf die digitale Sojus-2-Trägerrakete umgebaut werde, sagte Rogosin auf den derzeit in Moskau stattfindenden 46. Koroljow-Lesungen. „Wir gehen hier ein sehr ernsthaftes Risiko ein, weil wir keine technische Reserve für die 31. Rampe haben“, betonte er. Man habe aber schon eine Idee, wie das Problem gelöst werden könne, fügte er hinzu. Und diese werde man umsetzen. Aber das nehme zwei Jahre in Anspruch.
Die Rampe, von der Gagarin 1961 aufstieg, ist derzeit konserviert. Die GK Roskosmos hat die knapp 100 Millionen Dollar noch nicht zusammen, die die Modernisierung kosten soll, an der neben Russland und Kasachstan auch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAR) teilnehmen wollen. Doch das Geld der Araber steht noch aus, und wie sich Kasachstan nach den landesweiten Unruhen entscheidet, steht auch noch nicht fest.
(c) Gerhard Kowalski