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WornerBerlin, 30. November 2010 — Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, hat die am Dienstag von der Bundesregierung verabschiedete nationale Raumfahrtstrategie ausdrücklich begrüßt. Er sei „höchst zufrieden“ mit dem Papier, weil es „Leitplanken“ definiere, innerhalb derer das DLR „einen konkreten Raumfahrtplan“ zu entwickeln aufgefordert sei, sagte Wörner der Nachrichtenagentur dapd am Dienstag in Berlin. Es lege zudem fest, „wofür wir die Raumfahrt benutzen und was wir mit ihr genau machen wollen“. Er habe vorher die Sorge gehabt, dass sich die Strategie in „Einzelmissionen“ verlieren könnte. Jetzt könne das DLR aber selbst die Einzelziele setzen.
 
Das DLR werde die Strategie nunmehr „Seite für Seite“ durcharbeiten und schauen, „inwieweit wir unsere bisherige Planung verändern müssen“, betonte der Vorstandschef. Im Moment sehe er dafür keinen Handlungsbedarf. Allerdings gehe es auch darum, die Arbeit des Zentrums weiterzuentwickeln und dafür zu sorgen, dass es auch in Zukunft seinen Aufgaben gerecht werde. Als Schwerpunkte nannte Wörner die Erdbeobachtung, die Robotik, die Kommunikation, die Navigation, die bemannte Raumfahrt und die Weiterentwicklung der europäischen Trägerraketen.
 
Eines der nächsten Projekte ist dem DLR-Chef zufolge  die deutsche Mission DEOS. Mit ihr sollen Technologien für ein operationelles System zur unbemannten, robotergestützten Inspektion, Wartung und Montage von orbitalen Infrastrukturelementen sowie zum kontrollierten Bahnwechsel und zur Rückführung zur Erde demonstriert werden. Daneben soll es auch zur Vermeidung von Weltraumschrott dienen, indem Satelliten am Ende ihrer Lebensdauer kontrolliert entsorgt werden.
 
DEOS sei lange Zeit in einer „kritischen Phase“ gewesen, sagte Wörner. Jetzt sehe er es als ein „klares Projekt“, das „in einer Linie“ mit der nationalen Strategie stehe.
Die neue Strategie  unter dem Motto „Für eine zukunftsfähige deutsche Raumfahrt“ unterstreicht nach Ansicht des zuständigen Ministers für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle (FDP), die Bedeutung dieser Schlüsselindustrie  für die Zukunft unseres Landes. Leitlinien seien neben einer klaren Ausrichtung auf Nutzen und Bedarf die Orientierung am Prinzip der Nachhaltigkeit sowie eine intensive europäische und internationale Zusammenarbeit .
(für dapd)