Moskau, 6. Januar 2022 – Der Chef der GK Roskosmos, Dmitri Rogosin, hat mitgeteilt, dass der bewaffnete Schutz der Schlüsselobjekte des russischen Kosmodroms Baikonur auf dem Territorium Kasachstans verstärkt wurde. Alle Einrichtungen der Raumfahrtbehörde, die Rechtsschutzorgane sowie die städtischen Dienste und Organisationen arbeiteten normal, fügte er am Mittwoch hinzu. Der Operativstab, der bei der Verwaltung von Baikonur eingerichtet wurde, kontrolliere die Lage in der Stadt. Außerdem sind alle leitenden Kader der Stadt und der russischen Firmen (nach dem Jahresendurlaub) in die Stadt zurückgekehrt, um die nächsten Starts vorzubereiten, meldet die Nachrichtenagentur TASS am Donnerstag.
Zur generellen Zukunft des Kosmodroms schweigt die russische Raumfahrtbehörde indes bisher. Immerhin steht angesichts der Unruhen in Kasachstan zumindest die bemannte Raumfahrt Moskaus auf dem Spiel. Denn nur von Baikonur können seine bemannten Raumschiffe starten, und hier kommen auch in der weiten Steppe die Kosmonauten in ihren Landekapseln wieder auf die Erde zurück. Der nächste bemannte Start ist bisher noch für den 18. März geplant.
Wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Donnerstag meldet, will Russland in der ersten Jahreshälfte 2022 Kasachstan einen Telekommunikationssatelliten Ekran-M und drei technologische Systeme übergeben. Das erfolge im Rahmen des geplanten vorzeitigen Rückzugs aus 16 nicht genutzten Objekten des Kosmodroms.
Russland hat Baikonur bis 2050 für 115 Millionen Dollar pro Jahr gepachtet.
© Gerhard Kowalski