Moskau, 31. Dezember 2021 – Die russischen Kosmonauten in der Internationalen Raumstation ISS steuern zum Neujahrsessen der siebenköpfigen Besatzung schwarzen Kaviar, Mandarinen und den traditionellen Heringssalat „seljodka pod schuboj“ bei. Der besteht aus Heringshappen aus der Konserve, Roten Beten, Möhren, Kartoffelbrei und Eiermus aus Beuteln, Majonäse aus der Tube und frischen Zwiebeln. Mangels einer Schüssel haben ihn Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow in einer selbstgebastelten Plastik-Tortenform hergestellt und sich dabei gegenseitig gefilmt. Der ebenso traditionelle Wodka und Champagner fehlen allerdings wegen des strengen Alkoholverbots.
Die Russen und ihre fünf Kollegen aus den USA sowie Deutschland in Gestalt des ESA-Astronauten Matthias Maurer können theoretisch den Jahreswechsel 15 Mal begehen, denn so oft passiert die Station in 24 Stunden die Datumsgrenze. Doch in der Praxis geschieht das dann, wenn die Besatzungsmitglieder ihre Länder überfliegen.
Schkaplerow und Dubrow können sich am 1. und 2. Januar ausruhen. Sie nutzen die Zeit vor allem, um mit ihren Familien per Video-Konferenz zu sprechen. Danach beginnt wieder der Routine-Alltag an Bord. Für die Kosmonauten heißt das, sich auf einen neuen Ausstieg vorzubereiten, bei dem das neue Kopplungsmodul Pritschal (Anlegestelle) in die Station integriert werden soll.
Zudem ist ein neuer Rekord zu vermelden: Zusammen mit den drei Astonauten im Basismodul der künftigen chinesischen Raumstation waren erstmals bei einem Jahreswechsel zehn Erdenbürger im All.
© Gerhard Kowalski