Cape Canaveral, 11. November 2021 – Das Raumschiff Crew-3 Endurance des US-Konzerns SpaceX von Elon Musk mit den NASA-Astronauten Kayla Barron, Tom Marshburn und Raja Chari sowie dem deutschen ESA-Astronauten Matthias Maurer ist seit Donnerstag auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS. Die Kapsel hob um 03:03 Uhr deutscher Zeit an der Spitze einer Falcon 9-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida zu der Halbjahresmission ab. Die automatische Ankopplung an die Station ist für Freitag um 01:10 Uhr geplant.
Der Saarländer Maurer ist nach der NASA-Statistik der 600. Mensch im Weltall. Dabei werden alle Personen berücksichtigt, die zumindest bis in rund 80 Kilometer Höhe an den Rand des Weltraums geflogen sind. Der Deutsche, der nach Thomas Reiter, Hans Schlegel und Alexander Gerst auch vierter Deutscher in der ISS wird, sagte, er sei glücklich, dass die runde Zahl gerade auf ihn entfallen sei – vor seiner Kollegin Barron. Immerhin seien seit dem Flug des Kosmos-Pioniers Juri Gagarin 1961 damit durchschnittlich pro Jahr zehn Menschen gefolgt. In ein paar Jahren werde diese Zahl aber „exponentiell“ wachsen.
Sein Forschungsprogramm Cosmic Kiss bestehe aus weit über 100 Experimenten, darunter allein 36 deutschen, und sei quasi eine Liebeserklärung an den Weltraum, erklärte Maurer. Er wolle damit die besondere Verbindung vermitteln, die die Raumstation zwischen den Menschen auf der Erde und im Kosmos herstelle und den Wert der internationalen Zusammenarbeit verdeutliche.
Maurer wird zudem als erster ESA-Astronaut mit einem russischen Skaphander in den freien Raum aussteigen, um den europäischen Roboterarm ERA am Mehrzweckmodul Nauka (Wissenschaft) in Betrieb zu nehmen. Eine besondere Herausforderung werde dabei für ihn sein, dass der Funkverkehr in Russisch stattfindet, räumte der 12. Deutsche im All ein, der der ESA-Auswahlklasse von 2009 entstammt.
© Gerhard Kowalski