Seoul, 21. Oktober 2021 — Südkorea hat am Donnerstag erfolgreich seine erste Trägerrakete eigener Entwicklung und Produktion gestartet. Die KSLV-II Nuri stieg um 10:00 Uhr deutscher Zeit (17:00 Uhr Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Naro in der Provinz Cholla-Namdo rund 500 Kilometer südlich von Seoul auf, teilte das Korea Aerospace Research Institute (KARI) mit. Allerdings sei es nicht gelungen, die Nutzlast wie geplant auszusetzen, musste Präsident Moon Jae-in später zugeben. „Leider ist damit das Ziel nicht voll erreicht worden.“ Aber immerhin sei die Rakete bis auf 700 Kilometer aufgestiegen. Damit sei man dem Weltraum näher gekommen.
Grund für den Fehler soll dem KARI zufolge ein verfrühter Brennschluss der dritten Raketenstufe sein.
Der Träger ist 47,2 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 3,5 Metern und ein Startgewicht von 200 Tonnen. Er ist mit sechs Flüssigkeitstriebwerken ausgestattet – vier in der ersten und je eines in der zweiten und dritten Stufe. Bei der Premiere war eine 1,5 Tonnen schwerer Dummy an Bord, der auf eine Höhe von 600 bis 800 Kilometer gebracht werden sollte.
Südkorea entwickelt seit 2010 eine Trägerrakete. Dafür stehen umgerechnet 1,7 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Im Mai kommenden Jahres soll erstmals ein 200 Kilogramm schwerer Satellit auf eine Umlaufbahn gebracht werden.
© Gerhard Kowalski