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Berlin/Houston — Nach einem arbeitsfreien Samstag haben sich die 13 Besatzungsmitglieder der Internationalen Raumstation ISS und der US-Raumfähre «Endeavour» am Sonntag auf das Ende ihres Gemeinschaftsfluges vorbereitet.

Chris Cassidy und Tom Marshburn richteten ihre Raumanzüge und Werkzeuge für den fünften und letzten Außenbordeinsatz am Montag her. Shuttle-Kommandant Mark Polansky, Pilot Doug Hurley, die kanadische Missionsspezialistin Julie Payette und ISS-Bordingenieur Tim Kopra setzten indes mit Hilfe der Roboterarme eine Experimenteplattform vom japanischen Forschungsmodul KIBO in die Nutzlastbucht der Raumfähre um. Für die restlichen Astronauten waren Routinearbeiten und «Housekeeping» angesetzt.

In der Nacht zum Samstag hatten Cassidy und Marshburn bei einem gut siebenstündigen Ausstieg in den freien Raum die letzten vier von insgesamt sechs Batterien an dem ältesten Sonnensegel der Station ausgetauscht. Die Arbeit erwies sich einmal mehr als logistisches Meisterstück. Denn der Einsatzort am Fuße einer gew altigen Gitterkonstruktion lag 45 Meter von der Ausstiegsluke entfernt. Die Männer wirkten dabei eng mit Polansky, Hurley und Payette zusammen, die die neuen Batterien einzeln mit den Manipulatoren der ISS und der Raumfähre von einem Lastencontainer zum Sonnensegel umhoben und die alten in dem Behälter verstauten.

Am Dienstag legt die «Endeavour» wieder von der ISS ab und macht sich auf dem Heimweg. Damit geht der erste Gemeinschaftsflug von 13 Astronauten in der Geschichte der Raumfahrt zu Ende. Die Landung des Shuttles auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ist für kommenden Freitag geplant.

Für die ISS-Crew gibt es indes keine Verschnaufpause. Denn bereits am Mittwoch soll ein russisches Frachtraumschiff mit 2,5 Tonnen Nachschub an der Station andocken. «Progress M-67» war am Freitag vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) gestartet. Da die «Endeavour», die wegen technischer und Wetterprobleme erst mit einem Monat  Verspätung abheben konnte, noch an der Station vor Anker liegt, hat die russische Seite ihrem Frachter ein Fünf-Tage-Flugprogramm verordnet. Normalerweise koppeln die automatischen Raumschiffe schon nach zweitägiger Verfolgungsjagd an.

(Veröffentlicht am 26. Juli 2009)