
Moskau, 17. Februar 2021 — Zwei Tage nach dem Start in Baikonur (Kasachstan) hat das russische Frachtraumschiff Progress MS-16 am Mittwoch um 7:26 Uhr deutscher Zeit an der Internationalen Raumstation ISS angelegt. Die Kopplung erfolgte nicht wie üblich automatisch, sondern per Hand durch die Besatzung der Station unter Anleitung einer operativen Leitgruppe, wie die GK Roskosmos mitteilte. Grund sei eine Abweichung von der Anflugachse gewesen. Nach Moskauer Presseberichten soll es sich um die bisher neunte Handkopplung eines solchen Frachters an die ISS seit 2016 handeln. Progress MS-16 bringt rund 2,5 Tonnen Nachschub auf die Umlaufbahn. Dazu gehören 1,4 Tonnen Lebensmittel und wissenschaftliche Experimente sowie Treibstoff, Trinkwasser und auch ein Reparaturset samt einem leistungsstarken Mikroskop. Damit sollen endlich ein Leck in der Übergangssektion des Swesda-Moduls geschlossen und ein zweites geortet werden.
Für die Russen beginnt mit der Ankunft des Frachters zudem eine wichtige Phase beim weiteren Ausbau ihres Segments, das immer noch nicht komplett ist. So legte er am Kopplungsmodul Pirs an und bleibt dort bis zum Sommer vor Anker. Am 17. Juli dockt er zusammen mit Pirs wieder ab und bringt das Modul über dem Pazifik gezielt zum Absturz.
An der frei gewordenen Stelle der ISS soll dann am 23. Juli das neue Multifunktionale Labormodul (MLM) Nauka (Wissenschaft) angekoppelt werden. Es erweitert erheblich die Forschungsbasis der Russen in der Station und bietet zudem eine dritte Schlafkoje und eine zweite Toilette neben der im Swesda-Modul.
© Gerhard Kowalski