Moskau, 14. Februar 2021 — Der Chef der GK Roskosmos, Dmitri Rogosin, hat einen Kurswechsel in der Arbeit des Kosmonautenausbildungszentrums (ZPK) Juri Gagarin im Sternenstädtchen bei Moskau angeordnet. Das ZPK habe sich in den letzte Jahren „nicht so oft“ mit Wissenschaft befasst und die meiste Zeit der Ausbildung der Kosmonauten gewidmet, schrieb er auf Telegram. Deshalb müsse es sich jetzt auf Forschungen konzentrieren, die bemannte Flüge über die Grenzen des erdnahen Orbits und des Erdmagnetfeldes hinaus betreffen.
Die Überwindung der Strahlungsgürtel bleibe das wichtigste der ungelösten Probleme für Flüge in die Tiefen des All, stellte Rogosin fest. Deshalb habe auch ein Experiment, das im Oktober beim Flug von Anton Schkaplerow zur Internationalen Raumstation ISS durchgeführt werde, so gewaltige Bedeutung für künftige interplanetare Missionen.
Dabei handelt es sich nach Angaben Schkaplerows um die Erprobung eines neuen Materials aus Kompositpolymeren zum Schutz von Raumfahrern vor Strahlungen. Das Experiment nehme mehr als ein halbes Jahr in Anspruch. Dazu würden einige Spezialsensoren mit dem Material inner- und möglicherweise auch außerhalb der Station verhüllt, andere nicht.
© Gerhard Kowalski