Bremen, 2. Februar 2021 — Der scheidende Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Johann-Dietrich Wörner, bezweifelt, dass die USA wie derzeit geplant bereits 2024 erneut bemannt auf dem Mond landen werden. Wenn er alle Anzeichen richtig deute, werde das eher 2025 oder gar 2026 sein, sagte er am Dienstag bei einem virtuellen Besuch bei Airbus in Bremen, wo die Europäischen Servicemodule (ESM) für das NASA-Gateway- und Artemis-Mondprogramm gebaut werden.
Europa könne stolz darauf sein, mit dem ESM erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ein Schlüsselelement für die Amerikaner zu bauen, betonte Wörner. Er zeigte sich zugleich davon überzeugt, dass bis zum Ende des Jahrzehnts auch Europäer den Erdtrabanten betreten werden. Dabei gelte für ihn die Devise „vorwärts zum Mond“ statt „zurück zum Mond“. Denn man werde hier künftig Forschung in ganz neuer Qualität betreiben.
Die ESA hat am selben Tag mit Airbus einen weiteren Vertrag über den Bau von drei zusätzlichen ESM für das neue US-Raumschiff Orion unterzeichnet, das im Rahmen des Artemis-Programms Astronautinnen und Astronauten zum Mond und zum Lunar Gateway bringen wird. Mit diesen Modulen, die zusätzlich zu den drei bereits in der Produktion befindlichen gebaut werden, stelle die ESA sicher, dass das Artemis-Programm der NASA weiterhin in internationaler Partnerschaft eine nachhaltige Präsenz auf und um den Mond entwickelt, hieß es.
© Gerhard Kowalski