Moskau, 18. Dezember 2020 — Das Problem mit dem Leck im russischen Swesda-Modul der Internationalen Raumstation ISS spitzt sich zu. Spezialisten des Flugleitzentrums (FLZ) in Koroljow haben die Kosmonauten gebeten, nach einem zweiten Leck zu suchen, da die Reserven für den Ausgleich der Luftverluste zu Ende gehen, meldet die Moskauer Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Freitag.
Im Oktober war in der Übergangssektion des Moduls ein 4,5 Zentimeter großes Leck entdeckt worden, das mit Bordmitteln geschlossen wurde. Dennoch entwich weiter Luft. Deshalb geht man jetzt offenbar von einem zweiten Leck aus. „Wir … verstehen praktisch nicht, in welchem Teil der Übergangssektion noch ein weiteres Leck ist“, sagte der Agentur zufolge ein FLZ-Spezialist dem Kosmonauten Sergej Ryshikow. „Wir verlieren jetzt die Sicherheitsreserve bei der Luft und werden gezwungen sein, das Problem schon in nächster Zeit zu lösen.“ Der Spezialist habe die ISS-Besatzung gebeten, amerikanische „Säcke“ und Abdeckungen an verschiedenen Stellen der Sektion anzubringen, um das Suchgebiet einzugrenzen.
In der ISS arbeiten derzeit zwei Russen, vier Amerikaner und ein Japaner.
© Gerhard Kowalski