Moskau,  15. Dezember 2020 —  Beunruhigende Nachrichten aus Baikonur (Kasachstan):  Der Startkomplex Nr. 31 für die Sojus-2-Trägerraketen ist am 14. Oktober beim Start des Raumschiffes Sojus MS-17 zur Internationalen Raumstation ISS beschädigt worden,  wie das Zentrum für die Nutzung der kosmischen Bodeninfrastruktur (ZENKI) mitteilte. Eine Kommission habe den Komplex nach dem Start inspiziert und dabei „unkritische“  Beschädigungen einzelner Aggregate festgestellt.

Derzeit sei eine Spezialfirma unter Kontrolle von ZENKI-Spezialisten dabei,  die Schäden unter anderem an der Betondecke des Abgaskanals und der Wärmeisolierung von Kabeln bei Temperaturen um 17 Grad minus zu beheben.

Das Kosmodrom verfügt über die beiden einzigen russischen  Startrampen für bemannte Missionen. Die Startrampe Nr. 1,  von der Juri Gagarin am 12. April 1961 als erster Mensch in den Weltraum aufstieg,  wird derzeit auf ihre grundlegende Modernisierung vorbereitet. Ein Ausfall des Komplexes Nr. 31 hätte also unabsehbare Folgen speziell für das ISS-Programm. Der nächste bemannte Start von hier ist für April kommenden Jahres vorgesehen. Bereits Mitte Februar soll der Frachter Progress MS-16 von der Rampe abheben,  der auch ein Reparatur-Kit an Bord hat,  mit dem das Leck im Swesda-Modul endgültig abgedichtet werden soll.

© Gerhard Kowalski