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Plessezk/Moskau,  14. Dezember 2020 —  Die neue schwere russische Trägerrakete Angara-A5 ist am Montag zu ihrem zweiten Testflug gestartet. Sie stieg um 06:50 Uhr deutscher Zeit vom nordrussischen Militärkosmodrom Plessezk im Gebiet Archangelsk auf,  teilte das Moskauer Verteidigungsministerium mit. Der erste von insgesamt sechs geplanten Testflügen hatte am 23. Dezember 2014 stattgefunden.

Die Bris-M-Oberstufe der Rakete soll einen 2,4 Tonnen schweren Dummy auf eine geostationäre Umlaufbahn in 36.000 Kilometern Höhe bringen. Der Flug dorthin dauert rund neun Stunden. Nach einer imitierten Abtrennung werden Oberstufe und Dummy auf einer sogenannten Friedhofsbahn entsorgt.

Die Angara-A5 gehört zur gleichnamigen ökologisch sauberen modularen Raketenfamilie,  der noch die leichte 1.2-,  die mittlere A3–  sowie die modernisierte A5M–  und die A5W-Variante mit erhöhter Nutzlast angehören. Die leichte Variante 1.2PP war im Juli 2014 erstmals getestet worden.

Mit der A5 soll 2024 erstmals das neue russische Raumschiff Orjol (Adler) als Sojus-Nachfolger unbemannt und ein Jahr später bemannt vom Kosmodrom Wostotschny im Amur-Gebiet starten. Die Rampe dafür wird derzeit noch gebaut.

© Gerhard Kowalski