Tokio/Köln, 5. Dezember 2020 — Erstmals sind Proben von einem erdbahnkreuzenden Asteroiden auf die Erde gebracht worden. Bereits im Februar und Juli 2019 hatte die Sonde Hayabusa2 der japanischen Raumfahrtagentur JAXA in zwei außergewöhnlichen Touchdown-Manövern Material des Asteroiden Ryugu eingesammelt – viereinhalb Milliarden Jahre alte Fragmente aus der frühesten Zeit des Sonnensystems. Am Samstag gegen 19:00 Uhr deutscher nun ist diese Probe in einer 40 Zentimeter großen Landekapsel nach insgesamt 5,25 Milliarden Reisekilometern in der Nähe von Woomera in Südaustralien niedergegangen, meldet die JAXA. Inzwischen ist die Kapsel geborgen. Spezialisten bezeichneten ihren Zustand als „ideal“.
Als Teil der Mission hatte im Oktober 2018 der deutsch-französische Lander MASCOT die Ryugu-Oberfläche erkundet und einen fragilen kosmischen Schutthaufen mit viel Geröll, Steinen, aber fast ohne Staub vorgefunden, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR.) in Köln mit Nach dem Abtrennen des Probencontainers habe die Sonde ihre Forschungsreise fortgesetzt und steuere 2031 einen weiteren erdnahen Asteroiden an. Das DLR wird voraussichtlich ab 2022 an der Analyse der Ryugu-Proben mitwirken.
© Gerhard Kowalski