Köln, 27. Oktober 2020 — Die fliegende Sternwarte SOFIA (Stratosphären Observatorium Für Infrarot-Astronomie) hat erstmals den direkten eindeutigen Nachweis von Wassermolekülen auf dem Mond außerhalb des permanenten Schattens an den Mondpolen erbracht. Dem Infrarot-Observatorium der US-Weltraumbehörde NASA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sei es mit dem Instrument FORCAST (Faint Object Infrared Camera for the SOFIA-Telescope) gelungen, die Moleküle auf der Südhalbkugel des Mondes zu detektieren, teilte das DLR in Köln mit. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschungsarbeit seien am 26. Oktober im Fachmagazin Nature Astronomy veröffentlicht worden.
„Wir haben nach Wasser auf dem Mond gesucht, seit die ersten Mondgesteine in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts auf die Erde zurückgebracht wurden“, sagte Alessandra Roy, SOFIA-Projektwissenschaftlerin im DLR-Raumfahrtmanagement. Die meisten dieser Proben hätten jedoch keine Hinweise auf dessen Existenz gezeigt. Die Bestätigung hätten die Wissenschaftler erst 2008 durch das NASA-Instrument Moon Mineralogy Mapper an Bord der indischen Chandrayaan-1- Mission erhalten – und dies auch nur für die Region um die Mondpole herum. “Nun konnte SOFIA nachweisen, dass Wasser auch im Bereich der von der Sonne beschienenen Mondoberfläche vorkommt.“ Bereits am 30. August 2018 habe das fliegende Infrarot-Observatorium den Mond mit dem Instrument FORCAST beobachtet. „Dabei konnten die Wissenschaftler den eindeutigen Fingerabdruck von Wassermolekülen im mittleren Infrarotbereich (bei sechs Mikrometern Wellenlänge) im Bereich des Clavius-Kraters auf der südlichen Mondhalbkugel detektieren.“
© Gerhard Kowalski