Baikonur, 24. Oktober 2020 – Russland gedenkt heute des schwersten Raketenunglücks seiner Geschichte. Am 24. Oktober 1960 explodierte in Baikonur eine mit 100 Tonnen Treibstoff betankte ballistische Rakete R-16 auf der Startrampe, weil die Marschtriebwerke der zweiten Stufe vorzeitig gezündet hatten. Dabei kamen nach neuesten Angaben 74 überwiegend Militärangehörige ums Leben, darunter auch der erste Oberkommandierende der Raketentruppen, Marschall Mitrofan Nedelin. 49 Personen wurden verletzt, von denen auch noch viele starben.
Genau drei Jahre später, am 24. Oktober 1963, ereignete sich eine weitere Tragödie. Beim Brand einer Interkontinentalrakete R-9A in ihrem Schacht fanden acht Menschen den Tod.
Zum Gedenken an diese Unglücke, die lange Jahre geheim gehalten wurden, werden in Baikonur seither an diesem Tag keine Raketen mehr gestartet.
© Gerhard Kowalski