Sheskasgan, 22. Oktober 2020 – Nach 196 Tagen im All ist die Besatzung des Raumschiffes Sojus MS-16 am Donnerstag wohlbehalten von der Internationalen Raumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt. Die Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie der Amerikaner Chris Cassidy landeten um 4:54 Uhr deutscher Zeit in der kasachischen Steppe rund 147 Kilometer südöstlich der Stadt Sheskasgan.
Rund 200 Angehörige des Zentralen Militärbezirks (ZWO) sorgten mit 12 Hubschraubern, 4 Flugzeugen und über 20 Geländefahrzeugen für eine schnelle Bergung des Trios.
Wegen der Corona-Pandemie wurde die Empfangsprozedur auf ein Minimum reduziert. Die Raumfahrer wurden nach einer kurzen ärztlichen Untersuchung per Hubschrauber nach Sheskasgan gebracht, von wo aus sie die Heimreise ins Sternenstädtchen bei Moskau und nach Houston (Texas) antreten.
Während ihrer Fluges haben die Männer zwei russische Frachter und je ein japanisches und ein US-Frachtraumschiff empfangen. Zudem begrüßten sie die Besatzung des Crew Dragon von SpaceX. Das Raumschiff brachte seit 2011 erstmals wieder US-Astronauten vom eigenen Territorium zur ISS. Außerdem fanden vier US-Ausstiege in den freien Raum statt.
In der ISS halten nunmehr die Russen Sergej Ryshikow und Sergej Kudj-Swertschkow sowie die Amerikanerin Kathleen Rubins als 64. Stammbesatzung Wache. Neben ihrer normalen Forschungsarbeit haben sie derzeit auch mit vielen technischen Probleme vor allem im russischen Segment zu tun.
© Gerhard Kowalski