Washington, 23. September 2020 — Die Internationale Raumstation ISS ist in der Nacht zum Mittwoch erfolgreich dem Zusammenstoß mit Weltraumschrott ausgewichen. Das Manöver sei mit den Triebwerken des russischen Frachtraumschiffes Progress vollzogen worden, teilte der Chef der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA, Jim Bridenstine, auf Twitter mit. Die Besatzung sei während der Annäherung des nicht genau identifizierten Objekts, das sich der Station bis auf 1,39 Kilometer nähern sollte, aus Sicherheitsgründen in das Sojus MS-Zubringerraumschiff umgestiegen und habe bald wieder ihre normale Tätigkeit aufgenommen.
Wie das russische Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau am Mittwochvormittag ergänzend mitteilte, wurden die Triebwerke von Progress MS-14 am Dienstagabend um 23:19 Uhr für 150 Sekunden gezündet, um die Station aus der Gefahrenzone zu bringen.
Bei dem Weltraummüll soll es sich um Teile der Zweitstufe einer japanischen H-2A-Trägerrakete handeln, die im Februar vergangenen Jahres explodiert ist.
In der Geschichte der ISS soll es bisher 26 solcher Ausweichmanöver gegeben haben.
In der Station halten derzeit die Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie der Amerikaner Chris Cassidy Wache.
© Gerhard Kowalski