Moskau, 15. Juli 2020 — Zwei Tage nach dem harschen Vorwurf an NASA-Chef Jim Bridenstine, mit dem Artemis-Programm an einer “kosmischen NATO“ zu arbeiten, schlägt der Generaldirektor der GK Roskosmos, Dmitri Rogosin, wesentlich versöhnlichere Töne an. Er gratulierte dem „lieben Jim“ am Mittwoch zum 45. Jahrestag der Sojus-Apollo-Mission, bei der im Juli 1975 zwei unterschiedliche „technische Schulen“ den ersten einheitlichen internationalen Orbitalkomplex der Geschichte geschaffen hätten.
Unter den nicht einfachen Umständen des Kalten Krieges hätten die Wissenschaftler und Ingenieure der UdSSR und der USA mit dieser Begegnung auf der Umlaufbahn und der gemeinsamen Arbeit den Politikern beider Länder einen Impuls in Richtung Tauwetter und zur weiteren Entwicklung des internationalen friedlichen und sachlichen Zusammenwirkens gegeben, schreibt Rogosin. Die guten Erfahrungen mit Sojus-Apollo könnten insofern nicht nur als Ausgangspunkt für die heutige Internationale Raumstation ISS, sondern auch für künftige Expeditionen in den fernen Weltraum angesehen werden, die nur im Kontext einer aktiven internationalen Zusammenarbeit denkbar seien.
© Gerhard Kowalski