Moskau, 28. Juni 2020 — Die Moskauer Raumfahrtzeitschrift Russkij kosmos (Der russische Kosmos) ist bei einer Analyse des neuen kommerziellen bemannten Raumschiffs Crew Dragon von SpaceX auf Unzulänglichkeiten gestoßen. Dabei geht es vor allem um die Anordnung der Triebwerke für das Notfallrettungssystem, die Disproportionen der Landekapsel und die Lage der Toilette für die vierköpfige Besatzung.
„Eine Reihe Spezialisten stellt die Sicherheit bei der unmittelbaren Nachbarschaft der Mannschaft mit einigen Tonnen toxischer Treibstoffkomponenten in Zweifel…, die unter Druck in die Triebwerke des Notrettungssystems geleitet werden“, stellt das von der GK Roskosmos herausgegebene Fachblatt in seiner Juni-Ausgabe unter dem Titel Schönheit auf amerikanisch fest. Diese Zweifel würden durch die Explosion genährt, die im April 2019 das Raumschiff bei einem Bodentest dieses Systems gesprengt habe. Zudem fehle eine „normale Toilette“ in der überdimensionierten Landekapsel, die ja ursprünglich für sieben Astronauten konzipiert worden sei.
Die Frage, ob diese Beanstandungen der nicht näher benannten Spezialisten Einfluss auf die Entscheidung der Russen haben könnten, in diesen Raumschiffen mitzufliegen, wird in dem Beitrag nicht gestellt. GK Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass seine Kosmonauten in das Raumschiff nur einsteigen werden, wenn dessen Sicherheit zweifelsfrei erwiesen sei.
© Gerhard Kowalski