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Credit: Roskosmos
Credit: Roskosmos

Moskau, 24. September 2010 — Ein falsches Signal hat am Freitagmorgen die geplante Rückkehr eines russischen Raumschiffes mit drei Astronauten von der Internationalen Raumstation ISS verhindert. Dem Bordcomputer sei fälschlicherweise gemeldet worden, dass die Luke zwischen Raumstation und „Sojus TMA-18“ nicht hermetisch geschlossen sei, obwohl alle Überprüfungen das Gegenteil gezeigt hätten, betonte der Chef der Moskauer Raumfahrtagentur Roskosmos, Anatoli Perminow, in einer Erklärung. Daraufhin habe die zuständige Staatliche Kommission entschieden, die Landung um 24 Stunden zu verschieben. Sie soll nun am Samstag gegen 7.00 Uhr deutscher Zeit in einem Reservelandegebiet in der kasachischen Steppe stattfinden. Das Befinden der Raumfahrer sei gut. Experten suchten inzwischen intensiv nach der Ursache für die Fehlmeldung.

 

Die Landung von „Sojus TMA-18“ mit den Russen Alexander Skworzow und Michail Kornijenko und ihrer US-Kollegin Tracy Caldwell Dyson an Bord war eigentlich für Freitagmorgen um 6.55 Uhr rund 145 Kilometer südöstlich der Stadt Dsheskasgan geplant. Das Trio, das seit 175 Tagen im All ist, sollte um 3.34 Uhr von der Station abkoppeln. In einer ersten kurzen Meldung hatte Roskosmos lediglich mitgeteilt, die Abkopplung sei aus „technischen Gründen“ verschoben worden. Russische Medien berichteten indes von einem Zahnradschaden an einem Antrieb, der von ISS-Bordingenieur Fjodor Jurtschichin entdeckt worden sei. Jurtschichin habe die Fotos von zwei herausgebrochenen Zähnen an das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau geschickt, um  den Schaden begutachten zu lassen. Zudem hätten sich die Mechanismen nicht geöffnet, mit denen das Raumschiff an der Station festgemacht sei.
 
Nach der Landeverschiebung haben die drei Astronauten ihre Raumanzüge wieder ausgezogen und sind auf Weisung des ZUP schlafen gegangen. Die empfindlichen Muster mehrerer biotechnologischer Experimente, die sich schon in der Landekapsel befanden, wurden wieder in Kühlschränken verstaut. Die Arbeit an Bord geht Perminow zufolge normal weiter.
 
Als Kommandant der 24. ISS-Stammbesatzung hatte Skworzow die Station am Donnerstag an seinen US-amerikanischen Nachfolger Douglas Wheelock übergeben. Nach dem Ablegen von „Sojus TMA-18“ setzt Wheelock den Flug mit seiner Landsmännin Shannon Walker und dem Russen Jurtschichin als nunmehr 25. Stammbesatzung bis zum 10. Oktober allein fort. Dann soll das neue Raumschiff “Sojus TMA-01M” die  Russen Alexander Kaleri und Oleg Skripotschka sowie den US-Amerikaner Scott Kelly auf die Umlaufbahn bringen. Damit erreicht die Mannschaft wieder ihre Soll-Stärke von sechs Mitgliedern.

(für dapd)