Moskau,  20. April 2020 –   Die GK Roskosmos sei im Gegensatz zur US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA und der Europäischen Weltraumorganisation ESA keine staatliche Agentur. „Wir sind eine Korporation,  die sich nicht nur mit der zivilen,  sondern auch der militärischen Raumfahrt befasst“,  sagte Generaldirektor Dmitri Rogosin am Sonntag in einem Interview des Senders Komsomolskaja Prawda auf die Frage,  warum er nicht wie alle Raumfahrtunternehmen in der Welt die Produktion wegen der Koronavirusepidemie eingestellt habe. „Wir können physisch die Unternehmen nicht stoppen,  die jetzt an der Schaffung der modernsten Kampfraketenkomplexe arbeiten“,  fügte er hinzu. Die Vorbereitung der Flugtests des strategischen Raketenkomplexes Sarmat verlaufe nach Plan. „Wir verringern das Arbeitstempo nicht.“

Die Arbeiter,  Monteure und Ingenieure,  die in diesen Programmen tätig sind,  würden getestet,  trügen Masken und befänden  sich,  wo das möglich sei,  in sicherer Entfernung voneinander,  betonte Rogosin. Zudem werde dafür gesorgt,  dass sie nicht mit der Außenwelt in Kontakt kommen. Auch die Flugleitzentren seien ständig besetzt und überwachten den Zustand der orbitalen Gruppierungen,  beispielsweise das Satellitennavigationssystem GLONASS.

Der Roskosmos-Chef kündigte ferner an,  dass die wegen der Epidemie unterbrochenen Sojus-Starts auf dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana voraussichtlich im September wieder aufgenommen werden.

© Gerhard Kowalski