Moskau, 17. April 2020 — Das Raumschiff Sojus MS-15 mit dem russischen Kosmonauten Oleg Skripotschka (Foto mit einer sehr nachlässigen medizinischen Betreuerin) und seinen amerikanischen Kollegen Andrew Morgan und Jessica Meir ist am Freitagmorgen sicher von der Internationalen Raumstation ISS wieder auf die Erde zurückgekehrt. Die Landung erfolgte wie geplant um 7.16 Uhr deutscher Zeit rund 147 Kilometer südöstlich der kasachischen Kupferstadt Sheskasgan, teilte die GK Roskosmos mit. Kurz vor der Abkopplung vom Swesda-Modul um 3.53 Uhr hatte es noch einen Alarm im US-Segment gegeben, der sich aber als harmlos erwies.
Die übliche TV-Übertragung setzte allerdings erst ein, als mit der Bergung der Raumfahrer aus der Landekapsel begonnen wurde, die auf der Seite lag. Entgegen der vorherigen Ankündigung war die übliche Empfangszeremonie trotz Coronaviruspandemie nicht gestrichen worden. So konnte das Trio in seinen Klappsitzen den strahlenden Sonnenschein genießen und telefonieren, bevor es in Hubschraubern zum Kosmodrom Baikonur geflogen wurde. Der Transfer dauerte rund zweieinhalb Stunden.
Zum Empfang der Raumfahrer waren acht Hubschrauber, drei Flugzeuge und 19 Geländefahrzeuge mit speziell vorbereiteten Besatzungen aufgeboten worden.
Skripotschka und Meir waren jeweils 205 Tage im All, Morgan sogar 272 Tage. Von Baikonur tritt der Russe den Heimflug ins Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) Juri Gagarin im Sternenstädtchen bei Moskau an. Auf die Amerikaner wartet in der südkasachischen Stadt Kysylorda eine Maschine der Luft- und Raumfahrtbehörde NASA.
Normalerweise fliegen die Rückkehrer vom Landeort mit Hubschraubern entweder nach Karaganda oder Sheskasgan und von dort mit Flugzeugen nach Moskau beziehungsweise Houston (Texas).
© Gerhard Kowalski