Berlin, 7. April 2020 — Von globaler Krisenabwehr über Arbeiten im Homeoffice bis hin zur live-Kommunikation in sozialer Isolation – in der Corona-Krise zeige sich, wie unverzichtbar Raumfahrt und ihre Anwendungen für das Funktionieren und den Alltag unserer Gesellschaft sind, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V..(BDLI). Gleichzeitig treffe diese Krise auch die Unternehmen der Raumfahrtindustrie. „Die Produktion ist teilweise bereits stark gesunken. Die Partner – unsere Auftraggeber, die staatlichen Raumfahrtagenturen ESA und DLR und die Raumfahrtindustrie – arbeiten derzeit mit Hochdruck konstruktiv und solidarisch zusammen, um die schlimmsten Auswirkungen zu vermeiden, Prozesse anzupassen und die Projekte unter erschwerten Bedingungen weiter voranzubringen.“
„Zudem vertrauen alle Raumfahrer in Industrie und Forschung darauf, dass Bundestag und Bundesregierung weiterhin die strategische und wichtige Rolle der Raumfahrt für das Leben auf der Erde anerkennen und weiterhin investieren“, wird betont. „In der Krise zahlt sich die strategische Weitsicht von Bundesregierung und Bundestag in den letzten Jahrzehnten aus“, sagte Marco Fuchs, Vizepräsident Raumfahrt des BDLI und Mitglied im Präsidium. „Die staatlichen Investitionen in Raumfahrt sichern Satellitenanwendungen in den wichtigen Bereichen Klima- und Erdbeobachtung, Navigation und Telekommunikation.“ Raumfahrt ermögliche Digitalisierung, Homeoffice und Telemedizin. Dies erlaube in der aktuellen Krise eine Quarantäne ohne Kontaktverlust, entlaste das Gesundheitssystem und halte viele Unternehmen am Laufen.
ESA-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner sagte: „In derartig massiven Krisen werden übergeordnete Systemstärken und -schwächen deutlich sichtbar. Es wird für jeden erkennbar, dass Raumfahrt mehr ist als ein Nischenthema, es ist Infrastruktur mit Breitenwirkung.“ Die verschiedenen Raumfahrtaktivitäten machten zum Beispiel das Ausmaß der Krise bezüglich der Wirtschaft durch Erdbeobachtung sichtbar, Satellitenkommunikation ermögliche Telemedizin und Fernunterricht und vieles mehr. Gleichzeitig sei aber auch die inspirierende Wirkung von anspruchsvollen Projekten wie die Internationale Raumstation ISS oder Wissenschaftsmissionen zu Planeten und zum Verständnis des Universums gerade in schwierigen Zeiten wichtig, um nach vorn zu schauen.
© Gerhard Kowalski