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Köln,  11. März 2020 —   Das deutsch-russische Beobachtungssystem für Tierwanderungen ICARUS (International Cooperation for Animal Research Using Space) ist jetzt auf der Internationalen Raumstation ISS in Betrieb gegangen. Der ursprünglich für Juli 2019 geplante Start war aufgrund eines technischen Defekts verschoben worden. Mit dem Kooperationsprojekt der russischen Raumfahrtbehörde GK Roskosmos und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wollen Wissenschaftler die Zugrouten verschiedener Tierarten bei ihren Wanderungen erforschen. Vorerst erfolgt eine mehrmonatige Testphase,  in der die Sender sowie die Systemkomponenten am Boden und an Bord der ISS geprüft werden.

Nach Abschluss aller Tests wird ICARUS den Nutzern voraussichtlich im Herbst 2020 zur Verfügung stehen. Die Informationen sollen in erster Linie für die Verhaltensforschung und den Tierschutz genutzt werden,  aber auch Auskunft über die mögliche Verbreitung von Pflanzensamen oder Krankheitskeimen geben. Die wissenschaftliche Leitung für das Experiment liegt beim Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz. Um die gewünschten Daten zu erhalten,  rüsten die Forscher unterschiedliche Tierarten mit Miniatursendern (Tags) aus.

© Gerhard Kowalski