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Credit: NASA

Houston,  9. März 2020 —  Die Europäische Außenplattform Bartolomeo ist am Montag an der Internationalen Raumstation ISS angekommen. Sie machte ein Drittel der Fracht des US-Jubiläumsraumschiffes Dragon CRS-20 von SpaceX aus,   das um 11.25 Uhr deutscher Zeit von der Astronautin Jessica Meir mit einem Roboterarm „eingefangen“  wurde. Der Frachter war am Samstagmorgen mit 1,977 Tonnen Nachschub an der Spitze einer Falcon 9-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) gestartet. Er bleibt bis zum 8. April an der ISS angekoppelt und kehrt dann wieder auf die Erde zurück.

Es war dies der 20. und letzte Start einer Kapsel der ersten Dragon-Generation seit 2012 bei nur einem Fehlschlag 2015. Mit der Mission wurden im Rahmen eines 3,04-Milliarden-Dollar-Vertrages mit der Luft- und Raumfahrtbehörde NASA  insgesamt rund 43 Tonnen Nachschub auf die Umlaufbahn gebracht. Die Gesamtrückfracht beträgt nach der Wasserung im Pazifik rund 33 Tonnen.

Mit der Außenplattform Bartolomeo  beginne in der Station ein neues Zeitalter. Das Projekt Made in Germany treibe ihre Kommerzialisierung spürbar voran,  sagte Walther Pelzer,  der im Vorstand des Kölner Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) für das Raumfahrtmanagement zuständig ist. „Bartolomeo bietet als erste private Außenplattform Europas auf der ISS Firmen und Forschungseinrichtungen die einmalige Chance,  ihr Projekt einfach und schnell im Weltraum zu entwickeln.“

Benannt nach dem jüngeren Bruder von Christoph Columbus,  dem Namensgeber des europäischen ISS-Labors,  soll Bartolomeo als erste kommerzielle Außenplattform noch im Frühjahr an der Außenseite eben dieses Labors installiert werden. Mit ihren Abmessungen von zwei Mal zweieinhalb Metern wird die 484 Kilogramm schwere Plattform zwölf neue Experiment-  und drei Antennenplätze schaffen. Die Nutzlasten haben aus etwa 400 Kilometern Höhe freie Sicht auf die Erde oder in den Weltraum.

© Gerhard Kowalski