Moskau, 21. Februar 2920 — Der russische Raumfahrtchef Dmitri Rogosin, der immer für einen flotten Spruch gut ist, übt sich plötzlich in ungewohnter Zurückhaltung. So werde er nicht verraten, wie viele Weltraumstarts die GK Roskosmos für das Jahr 2020 plane, sagte er am Freitag auf einer Konferenz zum Thema „Luft- und Raumfahrtversicherung in Russland“ in Moskau. Er wolle nämlich der Presse nicht die Möglichkeit bieten, seine Voraussagen vom Jahresanfang dann am Jahresende aufzurechnen.
Rogosin spielte damit auf das abgelaufene Jahr an, als er Präsident Wladimir Putin 45 Starts versprochen hatte, obwohl es dann nur 25 waren. So ganz konnte er es dann aber doch nicht lassen. Denn er fügte hinzu, es werde in diesem Jahr auf jeden Fall mehr als 25 Starts geben.
Ein bisschen Eigenlob spielte dann auch noch mit, als Rogosin daran erinnerte, dass es 2019 in Russland im Vergleich zu den USA, China und der Europäischen Weltraumorganisation ESA keine einzige Havarie gegeben hat. Das sei „kein Zufall“, behauptete er, sondern das Ergebnis der „planvollen Arbeit“ seiner GK Roskosmos zur Erhöhung der Qualität der Raketentechnik. Auch diese Aussage wird dann die Presse sicher am Jahresende auf Richtigkeit überprüfen.
© Gerhard Kowalski