Paris, 15. Januar 2020 — Die Europäische Weltraumorganisation ESA strebt ungeachtet ihres Rekordbudgets von 14,4 Milliarden Euro keinen vollen eigenen bemannten Zugang zum All an. Das sei die Entscheidung der 22 Mitgliedsländer, teilte ESA-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Paris mit. Daran werde sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern. Dennoch sei die ESA mit dem Europäischen Servicemodul (ESM) als Schlüsselement des NASA-Mondprogramms „Teil der bemannten Raumfahrt“.
Wörner sagte, in gewissem Sinne könne er der ESA-Entscheidung sogar einen positiven Aspekt abgewinnen. Denn sie mache die „geopolitische Interaktion“, also die internationale Zusammenarbeit, in diesem Bereich erforderlich. Die künftigen Flüge der ESA-Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS erfolgten zudem nicht mehr mit den russischen Sojus-Kapseln, sondern mit den neuen amerikanischen Raumschiffen. Russische Technik werde nur noch für unbemannte Missionen gebucht.
© Gerhard Kowalski