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Credit: Roskosmos
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Moskau, 28. August 2010 — Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin hat am  Samstag den Grundstein für das geplante neue Kosmodrom „Wostotschny“ im  Amur-Gebiet gelegt. Bei einem Besuch auf der künftigen Baustelle weihte  er einen großen Granitstein mit der Inschrift „Hier wird ein Kosmodrom

errichtet“ ein. „Gehen Sie davon aus, dass der Anfang gemacht ist“, sagte Putin nach einem Bericht der Moskauer Raumfahrtagentur Roskosmos auf einem Treffen mit Leitungskadern.
 
„Wostotschny“ gewährleistet nach Einschätzung des Regierungschefs den  „führenden technologischen Status“ Russlands. Es verleihe zugleich den fernöstlichen Regionen des Landes einen „guten Entwicklungsimpuls“. Angesichts der wachsenden Nachfrage nach kosmischen Dienstleistungen 
sei es „prinzipiell wichtig, ein eigenes Kosmodrom zu haben“, fügte er unter Hinweis darauf hinzu, dass Russland seinen derzeitigen Hauptstartplatz Baikonur nur von Kasachstan gepachtet hat.
 
Bis 2011 müsse die Organisations- und Leitungsstruktur für „Wostotschny“  geschaffen werden, forderte Putin. In den Jahren 2015 und 2016 werde dann der erste von zwei Startkomplexen gebaut. Zwischen 2016 und 2018 folge die zweite Ausbaustufe. Ab 2018 seien die ersten bemannten Starts geplant.
 
Der neue Startplatz, der die mehr als 50-jährige Tradition von Baikonur fortsetze, sichere Russland den unabhängigen Zugang zum Weltraum, betonte Putin. Das gelte auch für künftige Flüge zum Mond und zum Mars.  „Wostotschny“, das auch ein Kosmonautenausbildungszentrum erhalte, stehe ebenfalls für Starts ausländischer Auftraggeber zur Verfügung.
 
Der für die Raumfahrt zuständige Vizepremier Sergej Iwanow betonte, auf dem Gelände des neuen Kosmodroms sei früher eine Einheit der Strategischen Raketentruppen (RWSN) stationiert gewesen. Der Bauplatz liege nahe der Transsibirischen Eisenbahn, der Autobahn Tschita-Chabarowsk und der  Amur-Wasserstraße. In der ersten Bauphase liege das Hauptaugenmerk auf der Errichtung einer Start- und Landebahn für schwere Transportflugzeuge des Typs „Ruslan“. Derzeit gebe es nur einen Landzugang über die Straße von  Blagoweschtschensk.
 
Iwanow betonte, trotz der Krise würden für die erste Baustufe umgerechnet rund 630 Millionen Euro bereitgestellt. Um das Kosmodrom entstünden auch die entsprechende Infrastruktur und eine Stadt  für 30.000 bis 40.000 Menschen.
(für ddp)