Hamburg, 19. Dezember 2019 — Der deutsche Astronaut Prof. Ulrich Walter hat den im September verstorbenen DDR-Kosmonauten Sigmund Jähn (auf dem Foto links mit seinem Kommandanten Waleri Bykowski) als Brückenbauer zwischen Ost und West gewürdigt. Das sei seine „entscheidende Leistung“ gewesen, sagte Walter am Mittwochabend in der ZDF-Sendung Markus Lanz, bei der es auch um Persönlichkeiten wie Hannelore Elsner, Karl Lagerfeld oder Niki Lauda ging, die in diesem Jahr gestorben sind. So habe Jähn nach der Wende geholfen, dem geeinten Deutschland die Tür bei den Russen für die Teilnahme an Missionen zur Raumstation MIR zu öffnen.
Er habe den Namen Jähns 1986 das erste Mal gehört und ihn 1990 beim heutigen Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) in Bonn persönlich kennengelernt, betonte der Inhaber des Lehrstuhls für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München, der 1993 als Nutzlastspezialist an der deutschen Spacelab-Mission D2 in der US-Raumfähre Columbia teilgenommen hat. Dabei habe sich Jähn, der 1978 als erster Deutscher ins All geflogen ist, als „sehr bescheidener und sympathischer Mensch“ erwiesen. Er kenne „kaum einen sympathischeren als ihn“.
Weniger treffsicher zeigte sich Prof. Walter allerdings, als er über die Anfänge der russischen Raumfahrt sprach. Das betraf speziell seine Ausführungen zur Landung von Juri Gagarin und zum Tod von Wladimir Komarow.
© Gerhard Kowalski