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Credit: MMK
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Moskau, 19. August 2010 — Russland hat am Donnerstag den 50. Jahrestag des  Fluges von Belka und Strelka begangen. Die beiden Hündinnen waren am 19. August 1960 mit „Sputnik 5“ zu ihrer Weltraummission gestartet, von der sie nach 17 Erdumkreisungen einen Tag später wohlbehalten zurückkehrten.  Damit war der Nachweis erbracht, dass Lebewesen in einer Raumkapsel mit entsprechenden Lebenssicherungssystemen und einer zuverlässigen Landetechnologie unbeschadet einen solchen Flug überstehen können. Das habe die Schlussfolgerung erlaubt, „dass auch mit einem Menschen auf der Erdumlaufbahn nichts passieren wird“, betonte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos zu dem Jubiläum. Daraufhin habe Juri Gagarin am 12. April 1961 für die Menschheit den „ersten Schritt zu den Sternen“ machen können.

 
Neben den beiden nur rund 50 Zentimeter großen und 5 Kilogramm schweren  Mischlingshündinnen befanden sich auch zwei weiße Ratten, 40 Mäuse und Taufliegen (Drosophila) an Bord der „kosmischen Arche Noah“. Bis auf 28 Mäuse überstanden alle lebend das Weltraumabenteuer. Da sich Belka während des Fluges erbrochen hatte, weil ihr offenbar die Schwerelosigkeit nicht bekommen war, wurde entschieden, Gagarin vorsichtshalber nur eine Erdumkreisung machen zu lassen. Vor dessen historischem Flug fanden noch zwei Versuche mit Hunden statt, von denen allerdings einer wegen eines Tiebwerkschadens an der Trägerrakete für die Tiere tödlich endete. Beim anderen wurde zwar die Landekapsel nicht aus dem Raumschiff katapultiert, doch Ptscholka und Muschka überlebten und lieferten somit weitere wichtige Erkenntnisse für den ersten Flug eines Menschen ins All.
 
Strelka brachte übrigens nach der Mission gesunden Nachwuchs zur Welt. Einen der sechs Welpen machte Partei- und Regierungschef Nikita Chruschtschow der Gattin von US-Präsident John F. Kennedy zum Geschenk.
 
Die präparierten Körper von Belka und Strelka sind heute im Moskauer Raumfahrtgedenkmuseum (MMK) ausgestellt.
(für ddp)