Sevilla, 27. November 2019 — Der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Johann-Dietrich Wörner, fordert von Europa, „kosmischer“ zu werden. Der Kontinent stehe vor großen Herausforderungen, deren Bewältigung mehr Geld erfordere, sagte Wörner am Mittwoch zur Eröffnung der ESA-Ministerratskonferenz in Sevilla. Als Beispiele nannte er den Klimawandel, die Energieprobleme, die Migration und die unterschiedlichsten Konflikte.
Derzeit betrage der ESA-Etat 5,7 Milliarden Euro. Gebraucht würden aber bis zu 15 Milliarden, um alle künftigen Missionen, Programme und Projekte zu finanzieren. Dazu gehöre auch, dass eines Tages auch Europäer auf den Mond fliegen werden. Eine ESA-Umfrage unter 5.000 Europäern habe ergeben, dass sie bereit wären, durchschnittlich 287 Euro pro Kopf und Jahr für Raumfahrt auszugeben. Das bedeute für ihn, dass die Menschen Raumfahrt wollen, sagte der Generaldirektor. Die ESA verlange dagegen derzeit nur 8 Euro von ihren 22 Mitgliedsländern.
Deutschland ist derzeit mit 927 Millionen Euro nach Frankreich (1,2 Milliarden) der zweitgrößte Beitragzahler.
© Gerhard Kowalski