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Credit: NASA
Credit: NASA

Moskau, 14. August 2010 — Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – unter diesem  Motto stand der 41. Geburtstag von US-Astronautin Tracy Caldwell Dyson am Samstag in der Internationalen Raumstation ISS. Bevor sie ihre fünf Kollegen zum Festmahl bitten konnte, musste sie erst einmal den Staublappen schwingen, um die Station auf Hochglanz zu  bringen.  

Normalerweise sind am Samstag die drei russischen und  amerikanischen Astronauten abwechselnd für das Großreinemachen verantwortlich. Zu Ehren der Jubilarin hat sich diesmal aber die ganze Crew an die Arbeit gemacht. Nach zweieinhalb Stunden war alles erledigt, wie die Moskauer Raumfahrtagentur Roskosmos meldete. Die Zeit ist rekordverdächtig, denn immerhin hat das kosmische Haus inzwischen 13 Räume. Allein der „Wohnbereich“ hat ein Volumen von über 370 Kubikmetern. Und da man dem  Schmutz, der sich so in der Woche ansammelt, in der Schwerelosigkeit schlecht mit Wasser und Scheuerlappen auf den Leib rücken kann, müssen  Fußboden, Decken und Wände mit feuchten Tüchern abgewischt werden. Die vielen Ecken, Kanten, Geräte und Kabel machen der Putzkolonne die Arbeit auch nicht gerade leichter. Das erfordert viel Geschick im Umgang mit dem Spezialstaubsauger.
 
Nach dem Großreinemachen war für die promovierte Chemikerin aber relaxen  angesagt. Da konnte sie sich im Computer die Geburtstagspost von zu Hause ansehen, mit ihren Lieben kommunizieren, die kleinen Geschenke von ihren Kollegen auspacken, ein bisschen Musik hören und einen längeren
Blick auf unseren Blauen Planeten werfen.
 
Sicher war die gebürtige Kalifornierin in Gedanken auch schon wieder bei ihrem dritten  „Weltraumspaziergang“ am Montag, bei dem sie mit ihrem Landsmann Doug Wheelock die Reparatur des defekten Kühlsystems am US-Segment abschließen soll. Zwei schwere Außenbordeinsätze von insgesamt 15,5 Stunden haben beide in dieser Woche schon absolviert. Möglicherweise ist aber sogar noch ein vierter Ausstieg erforderlich, denn die schadhafte Ammoniakpumpe, die ausgetauscht werden muss, hat sich für die Astronauten als eine echte Herausforderung erwiesen. Mit dem Damen-Rekord von vier Ausstiegen innerhalb von nur zwei Wochen würde sich Caldwell Dyson zudem nachträglich selbst ein schönes Geburtstagsgeschenk machen.
(für ddp)