Oliver Knickel sagte, «Mars 500» sei für ihn eine «großartige Herausforderung und Erfahrung zugleich» gewesen. Er habe dreieinhalb Kilogramm Gewicht verloren und sei «froh, jetzt wieder draußen zu sein». Am meisten habe er in den knapp vier Monaten seine Freundin vermisst. Eine Teilnahme an dem 520-Tage-Flug würde er sich «zwei- oder dreimal überlegen», sagte Knickel, der in dem Container seinen 29. Geburtstag feierte. Zwar habe er an diesem Tag Nachtdienst gehabt. Dennoch habe er ein bisschen mit seinen Kollegen gefeiert, die seine Freunde geworden seien.
Der Offizier verriet, dass auch ein Porträt von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit an Bord gewesen sei. Die Idee mit dem Bild stamme allerdings von den Russen, die führende Politiker, Dichter, Sportler und andere Persönlichkeiten der drei teilnehmenden Nationen mit dabei haben wollten. So habe es noch ein Bild von Johann Wolfgang von Goethe, Lothar Matthäus und – auf seinen speziellen Wunsch – seines Vorbildes Thomas Reiter in dem improvisierten Raumschiff gegeben.
Die Bedingungen bei dem Experiment hätten sich so nahe wie möglich an einem echten Flug orientiert, der frühestens in 30 Jahren aktuell werde, sagte Programmdirektor Boris Morukow. Das Einzige, was gefehlt habe, sei die Schwerelosigkeit gewesen. Bei dem Experiment sei es vor allem um die Frage gegangen, wie sich der Mensch bei langen Raumflügen unter extremem Bedingungen verhalte und welche Gruppendynamik dabei wirke.
Die Verbindung zur Außenwelt war deshalb nur per Computer möglich, Sprechkontakt gab es nicht. Die Bodenzentrale mischte sich nicht in das Bordgeschehen ein, sondern beobachtete nur. Gearbeitet wurde rund um die Uhr – unter den Augen von 16 Kameras, die bis in den letzten Winkel der Station blickten. Die einzige Intimsphäre war die drei Quadratmeter kleine Kajüte, in die sich die Männer für die Nacht zurückziehen konnten.
«Mars 500» ist ein gemeinsames Projekt der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN), der Raumfahrtagentur Roskosmos und der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Die ESA hat rund 1,5 Millionen Euro beigesteuert. Die ESA-Direktorin für bemannte Raumflüge, Simonetta Di Pippo, äußerte denn auch die Hoffnung, dass im nächsten Jahr mindestens ein europäischer Kandidat an dem Hauptexperiment teilnehmen könne.