Moskau, 27. Juli 2010 — Der Unfall eines Sonderzuges mit einer fabrikneuen „Proton“-Rakete in Uljanowsk östlich von Moskau ist nicht so glimpflich abgegangen, wie bisher vermutet wurde. Einige Blöcke des Trägers sowie ein Tank seien doch „ernsthaft beschädigt“ worden, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos am Dienstag in Moskau mit. Das hätten Untersuchungen der Rakete auf dem Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) ergeben. Nun werde erwogen, sie in das Herstellerwerk „Chrunitschew“ nach Moskau zurückzuschicken.
Die „Proton“ sollte am 2. September drei Satelliten des Weltraumnavigationssystems „Glonass“ ins All bringen.
Das Unglück hatte sich am 18. Juli auf einem Bahnhof von Uljanowsk ereignet. Die überbreite Ladung des Sonderzuges wurde von einem entgegenkommenden Zug touchiert. In Russland werden traditionell alle Trägerraketen auf dem Bahnweg nach Baikonur transportiert. Das Profil der Sonderzüge wird deshalb den zahlreichen Tunneln auf dem Weg nach Kasachstan angepasst.