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Credit: NASA/Roskosmos
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Credit: NASA
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Koroljow, 19. Juli 2010 — Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin hat das „Sojus-Apollo-Test-Projekt“ (SATP) von 1975 als „technologischen Durchbruch“ und „leuchtendes Symbol der Entspannung“ gewürdigt. Der gemeinsame Flug eines sowjetischen und eines amerikanischen Raumschiffes vor 35 Jahren habe zu grundlegenden Veränderungen in den Beziehungen zwischen der damaligen UdSSR und den USA geführt, sagte Putin am Montag bei einem Besuch im Raumfahrtkonzern „Energija“ in Koroljow bei Moskau.

 

Damals seien „gewaltige Erfahrungen“ bei der Entwicklung einheitlicher Annäherungs-, Kopplungs- und anderer Systeme für die russische Raumstation MIR, die US-Shuttles und schließlich auch für die Internationale Raumstation ISS gesammelt worden. Russland sei auch weiterhin zu größtmöglicher internationaler Zusammenarbeit in der Raumfahrt bereit.
Der Premier kündigte in diesem Zusammenhang an, dass bereits im September wieder eine russisch-
amerikanische Mannschaft zur ISS fliegen werde. Russland werde bis 2015 sein ISS-Segment fertigstellen. Dazu würden unter anderem ein Mehrzwecklabor und zwei energetische Module auf die Umlaufbahn geschickt. In diesem Jahr investiere sein Land trotz der Krise umgerechnet 1,7 Milliarden Euro in die Raumfahrt und noch einmal extra 0,7 Milliarden in das Satellitennavigationssystem  „GLONASS“.
 
Im Rahmen des Testprojekts hatten im Juli 1975 erstmals ein sowjetisches und ein amerikanisches Raumschiff auf der Umlaufbahn gekoppelt. Damit wollten beide Weltraummächte ihre Bereitschaft zur friedlichen Kooperation im All demonstrieren. Zwei Tage nach dem Start einer „Sojus“- und einer „Apollo“-Kapsel am 15. Juli kam es in der Übergangsschleuse zwischen beiden Raumschiffen zum historischen Shakehands der US-Astronauten Thomas Stafford, Dick Slayton und Vance Brand mit ihren sowjetischen Kosmonautenkollegen Alexej Leonow und Waleri Kubassow.
 
Das Testprojekt, bei dem auch das Zusammenwirken der Flugleitzentren beider Antipoden erfolgreich erprobt wurde, legte den Grundstein für das spätere MIR-Shuttle-Programm und die ISS. Im Rahmen seines Besuchs traf Putin auch mit vier der fünf Akteure von damals zusammen. Slayton ist 1993 verstorben.
 
(für ddp)