Köln, 1. Januar 2019 — Pünktlich zum Beginn des neuen Jahres hat im Kuipergürtel, sechseinhalb Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, eine ganz besondere Begegnung stattgefunden: Die NASA-Raumsonde New Horizons besuchte das Objekt 2014 MU69, genannt Ultima Thule. Um 6.33 Uhr mitteleuropäischer Zeit flog die Sonde daran vorbei und untersuchte das Objekt aus nur 3.500 Kilometern Entfernung mit ihren Messinstrumenten, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln mit. Vor etwa dreizehn Jahren ist New Horizons gestartet, um den Zwergplaneten Pluto zu untersuchen. Es ist das erste Mal, dass ein Körper jenseits von Pluto Besuch bekommt und aus der Nähe erforscht wird.
Während der relativ kurzen Vorbeiflugphase mit einer Geschwindigkeit von 14 Kilometern pro Sekunde haben sieben wissenschaftliche Experimente Fotos, Spektren und physikalische Messwerte aufgezeichnet. Neben drei optischen Geräten befinden sich auch zwei Teilchen- und Plasma-Messinstrumente, ein Staubdetektor und das Radioexperiment REX an Bord.
Es soll anhand von Radiowellen die Wärmestrahlung und die Masse von Ultima Thule bestimmen. Es ist das einzige Instrument, an dem deutsche Planetenforscher beteiligt sind. Diese Werte geben Hinweise darauf, wie der Körper im Innern aufgebaut ist und wie er vor gut viereinhalb Milliarden Jahren am Rande des solaren Urnebels entstand.
© Gerhard Kowalski