Köln, 22. Dezember 2018 — Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst, der erst am Donnerstag von seiner zweiten Mission in der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt ist, hat sich bereits am Samstag in Köln in bester Verfassung der Presse gestellt. Eigentlich dürfte er seine Wiederanpassungsphase und die vielen medizinischen Untersuchungen, die jetzt anstehen, nicht unterbrechen. Doch die Ärzte hätten ihm zwei Tage Pause gegeben, um mit seiner Familie Weihnachten zu feiern, sagte Gerst. Darauf freue er sich sehr. Er werde aber dennoch unter dem Weihnachtsbaum seine Liegestütze machen, um seine Muskeln nach der langen Zeit der Schwerelosigkeit weiter allseitig zu stärken, fügte er lächelnd hinzu.
Nach dem Fest werde er dann auch die Auswertung seiner rund 300 Experimente, darunter 70 von der ESA, die er in der ISS durchgeführt habe, fortsetzen, betonte der Astronaut. Auf die Frage, ob er einen dritten Flug ins Auge fasse, sagte er, er bleibe im europäischen Astronautenkorps und stehe somit zur Verfügung. Doch erst einmal seien andere an der Reihe, etwa sein Kollege Matthias Maurer, der noch nicht geflogen sei, oder der Italiener Luca Parmitano.
Gerst geht offenbar davon aus, das das Loch, das im August in der Orbitalsektion seines Raumschiffes Sojus MS-09 entdeckt worden war, noch auf der Erde entstanden ist. Die Untersuchungen, ob das bei der Produktion des Raumschiffes oder in der Startvorbereitung geschehen sei, dauerten wohl noch eine Weile an, sagte er auf eine Reporterfrage.
© Gerhard Kowalski