Fr. Nov 22nd, 2024
Credit: GK Roskosmos

Koroljow,  11. Dezember 2018 —   Die russischen Kosmonauten Oleg Kononenko und Sergej  Prokopjew haben am späten Dienstagnachmittag deutscher Zeit die Internationale Raumstation ISS  zu einem sechseinhalbstündigen Außenbordeinsatz am angekoppelten Raumschiff MS-09 verlassen. Sie sollen an der Orbitalsektion der Kapsel,  mit der der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst und seine Mannschaft Anfang Juni auf die Umlaufbahn gekommen waren,  ein Loch begutachten,  das Ende August entdeckt worden war. Dazu müssen die beiden Männer ein Stück des Meteoritenschutzes herausschneiden,  das möglicherweise Spuren der Bohrung aufweist,  deren Ursprung den Experten Rätsel aufgibt.

Das herausgeschnittene Teil sollen Gerst,  der Russe Prokopjew und die Amerikanerin Serena Aunon-Chancellor am 20. Dezember mit zur Erde bringen,  damit es weiter untersucht werden kann. Es geht dabei letztendlich um die Klärung der sehr heiklen Frage,  ob das zwei Millimeter große Loch schon auf der Erde oder erst im Weltraum gebohrt wurde. Russische Medien hatten angedeutet,  dass ein ISS-Besatzungsmitglied das Loch gebohrt haben könnte,  um eine vorzeitige Rückkehr zur Erde zu provozieren.

© Gerhard Kowalski