Vandenberg, 3. Dezember 2018 — Die Eu:CROPIS-Mission des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist am Montag erfolgreich ins All gestartet. Nach dem Abheben der Falcon 9-Trägerrakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien um 19.33 Uhr deutscher Zeit konnte der DLR-Satellit planmäßig in einer Umlaufbahn in 600 Kilometern Höhe ausgesetzt werden. Ein erster Funkkontakt des etwa kühlschrankgroßen Satelliten zum Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum (GSOC) in Oberpfaffenhofen erfolgte etwa eine Stunde und 15 Minuten später.
In den kommenden zwei Wochen wird das GSOC den Satelliten in Betrieb nehmen und sämtliche Funktionen testen. In zirka sieben Wochen können die Forscher das erste von zwei Gewächshäusern in Betrieb nehmen, kurz darauf werden die ersten Tomaten ausgesät.
Der Satellit hat zwei biologische Lebenserhaltungssysteme mit Gewächshäusern, Biofiltern, Zwergtomatensamen, einzelligen Algen und synthetischem Urin auf die erdnahe Umlaufbahn gebracht. Die Samen sollen im Weltall keimen, durch die erfolgreiche Umwandlung des Urins in eine Düngemittellösung werden die Tomaten wiederum wachsen.
Die Mission soll zeigen, wie biologische Lebenserhaltungssysteme als Nahrungsversorgung auf Langzeitmissionen eingesetzt werden können. Der etwa einen Kubikmeter große und 230 Kilogramm schwere Eu:CROPIS-Satellit wurde vom DLR und der Friedrich-Alexander Universität Nürnberg-Erlangen entwickelt und gebaut.
Die Eu:CROPIS-Mission liefere einen wesentlichen Beitrag für zukünftige Langzeitmissionen. „Sie zeigt, ob und wie ein geschlossenes biologisches Lebenserhaltungssystem fern von der Erde funktionieren und Nahrungsmittel produzierten kann. Mit der Mission hat das DLR ein weiteres Mal seine Systemkompetenz bei der Konzeption und beim Bau von Satelliten unter Beweis gestellt“, beschreibt Hansjörg Dittus, DLR-Vorstand für Raumfahrtforschung und -technologie, die Mission.
© Gerhard Kowalski