Moskau, 20. November 2018 — Der Chef der GK Roskosmos, Dmitri Rogosin, hat Behauptungen zurückgewiesen, dass sein Staatskonzern einem Vertreter der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA die Schuld an dem Loch in der Orbitalsektion des russischen Sojus MS-09-Raumschiffes gegeben habe. „Das war eine unsaubere Interpretation einzelner Erklärungen und Publikationen in den Massenmedien“, zitiert die Nachrichtenagentur TASS Rogosin vom Montag. Er weise diese Unterstellungen „kategorisch zurück.“
Rogosin reagierte damit auf Medienberichte, dass das Loch in der an der Internationalen Raumstation ISS angedockten Kapsel von der US-Astronautin Serena Aunon-Chancellor gebohrt worden sei. Sie habe das absichtlich getan, um ihre Mission in der Raumstation früher als geplant beenden zu können.
Bisher ist unklar, wie es zu dem Loch gekommen ist, das durch einen Druckabfall in der ISS bemerkt wurde. Ein Fabrikationsfehler beim Hersteller wird derzeit ausgeschlossen. Nun soll bei einem Ausstieg aus der Raumstation am 10. oder 11. Dezember untersucht werden, ob es außen an dem Loch Reste eines Klebers gebe, mit dem es verschlossen worden sein könnte. Sei das nicht der Fall, müsse man davon ausgehen, dass es erst auf der Umlaufbahn gebohrt worden ist. Das Ergebnis der Untersuchungen soll nach dem Ausstieg verkündet werden.
Die derzeitige ISS-Besatzung mit dem deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst, dem Russen Sergej Prokopjew und der Amerikanerin soll am 20. Dezember mit diesem Raumschiff zur Erde zurückkehren.
© Gerhard Kowalski