Houston, 19. November 2018 — Nach zweitägigem Flug hat das US-Frachtraumschiff Cygnus am Montag um 11.28 Uhr deutscher Zeit die Internationale Raumstation ISS erreicht. Da es über kein automatisches Kopplungssystem verfügt, musste es mit dem kanadischen Roboterarm „eingefangen“ und an das Unity-Modul der Station umgesetzt werden. Diese Aufgabe übernahmen der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst und seine amerikanische Kollegin Serena Aunon-Chancellor. Die Antares-Trägerrakete von Northrop Grumman mit Cygnus an der Spitze war am Samstag vom regionalen NASA-Weltraumbahnhof Wallops Island (Virginia) gestartet.
Der Transporter hat 3,4 Tonnen Nachschub an Bord, darunter Lebensmittel und Verbrauchsmaterial sowie wissenschaftliche Experimente, mehrere CubeSats, einen 3-D-Drucker und den deutschen Versuchsaufbau EXCISS. Damit wollen Studenten der Universität Frankfurt die Entstehung von so genannten Chondren untersuchen. Diese spielen bei der Entstehung von Planeten eine Rolle. Dafür wird eine kleine Menge an Sandstaubpartikeln, die sich in einer Glaskammer befindet, Hochspannungsblitzen ausgesetzt. Mit einem Mikroskop wird beobachtet, wie die Partikel dabei aufschmelzen und mit anderen zusammenklumpen. Zwei weitere Experimente des aktuellen Überfliegerwettbewerbs des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) befinden sich bereits auf der ISS.
Der Frachter wird etwa drei Monate lang an der ISS angekoppelt bleiben.
© Gerhard Kowalski