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Credit: DLR

Köln,  16. November 2018  —  Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst hat am gestrigen Donnerstag seinen neuen künstlichen Mitbewohner CIMON (Crew Interactive Mobile CompanioN) in der Internationalen Raumstation ISS in Betrieb genommen. Die Weltpremiere habe 90 Minuten lang gedauert,  teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Freitag in Köln mit. Ihr seien zahllose Software-Uploads und -Updates sowie Tests vorausgegangen.

Nachdem Gerst seinen künstlichen Helfer aus seiner Box im Columbus-Modul der ISS geholt hatte,  habe er ihn mit den Worten „Wach auf,  CIMON!“  geweckt und prompt die Antwort bekommen:  „Was kann ich für Dich tun?“,   heißt es in der Pressemitteilung. Nach diesem ersten „Small Talk“  habe Gerst CIMON frei schweben lassen –   zunächst noch ferngesteuert vom Boden. Damit sei das so genannte „Guidance,  Navigation and Control“-System in Betrieb genommen worden.

Bei der autonomen Navigation sei CIMON in der Lage gewesen,  das Gesicht von Gerst zu suchen und Augenkontakt zu ihm aufnehmen. Als Demonstration seiner Assistenzfähigkeiten habe CIMON auf seinem „Gesicht“,  einem Display in der Mitte der Kugel,  die Anleitung für ein Schüler-Experiment zur Kristallbildung gezeigt und einen Musiktitel abgespielt. Er habe zudem mit seinen integrierten Kameras ein Video und ein Foto von Gerst aufgenommen.

CIMON ist ein in Deutschland entwickeltes und gebautes Technologie-Experiment mit Künstlicher Intelligenz zur Unterstützung und Effizienz-Steigerung der Arbeit von Astronauten. CIMON kann Informationen,  Anleitungen zu wissenschaftlichen Experimenten und Reparaturen darstellen und erklären. Ein Vorteil ist,  dass der Astronaut beide Hände frei hat durch den sprachgesteuerten Zugriff auf Dokumente und Medien. Weitere Anwendungen sind etwa die Nutzung als mobile Kamera zur Einsparung von Astronauten Crew-Zeit. Vor allem Routineaufgaben können durch CIMON erledigt werden,  wie etwa die Dokumentierung von Experimenten,  die Suche nach Objekten und die Inventarisierung.

(c) Gerhard Kowalski