Moskau/Samara, 15. Oktober 2018 — Die Staatliche Kommission zur Untersuchung des Fehlstarts der Sojus-FG-Trägerrakete hat am Montag im Herstellerwerk GKZ Progress in Samara an der Wolga ihre Arbeit aufgenommen. Die Trümmer des Havaristen waren in den letzten Tagen hierher gebracht worden, teilte die GK Roskosmos in Moskau mit. Wegen eines Versagens des Trägers am vergangenen Donnerstag musste das Raumschiff Sojus MS-10 notlanden. Der russische Kosmonaut Alexej Owtschinin und sein US-Kollege Nick Hague überlebten unbeschadet.
Die Kommission überprüft bei ihren Untersuchungen noch einmal alle Etappen der Produktion des Trägers, der im April 2016 fertiggestellt worden war, und analysiert alle dabei offenbarten Beanstandungen, wurde betont. Die Ergebnisse würden bei den Startvorbereitungen der nächsten Träger dieses Typs berücksichtigt.
Experten zufolge verfügt die Kommission über alle Voraussetzungen für die schnelle Ermittlung der Absturzursache. Sie könne sich auf vier wichtige Informationsquellen stützen: die Telemetrie, die Aussagen der geretteten Besatzung, ein Video von der ersten Raketenstufe sowie um die Trümmer der ersten und zweiten Raketenstufe. Daraus lasse sich hinreichend genau bestimmen, ob die Rakete im Herstellerwerk oder bei der Endmontage auf dem Kosmodrom Baikonur in Kasachstan beschädigt wurde. Das Ergebnis soll um den 25. Oktober vorliegen.
© Gerhard Kowalski