Moskau, 7. Oktober 2018 – Das russisch-amerikanische Astronauten-Trio, das am Donnerstag von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt ist, hatte auch ein besonderes Corpus Delicti im Gepäck: einen Luftfilter aus der Sojus MS-09-Kapsel, in der Ende August ein Bohrloch entdeckt worden war. Wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Sonntag meldete, hoffen die Experten, darin Aluminium-Spuren zu finden.
Sollte das der Fall sein, könnte das darauf hinweisen, dass das Loch während der Fluges in die Aluminum-Außenhaut gebohrt wurde, schreibt die Agentur unter Berufung auf eine nicht näher benannte Quelle. Zudem hoffe man, vielleicht auch Partikel des Klebers zu finden, mit dem das Loch verschlossen worden war.
Das Leck war durch einen Druckabfall in der ISS entdeckt und sofort mit Bordmitteln beseitigt worden. Eine Sonderkommission der GK Roskosmos untersucht derzeit den Vorfall. Das Ergebnis soll Mitte November bekanntgegeben werden. Bis dahin haben die GK Roskosmos und die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA Stillschweigen vereinbart. Am Mittwoch wollen die Chefs der beiden Agenturen, Dmitri Rogosin und Jim Bridenstine, in Baikonur (Kasachstan) über den mysteriösen Fall sprechen.
© Gerhard Kowalski