Moskau, 24. September 2018 — Die GK Roskosmos erwägt den Bau einer wissenschaftlichen Station auf dem Mond. Diese könne als rein nationales Programm, aber auch in internationaler Kooperation entstehen, meldet die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf den Staatskonzern. Wie die Station aussehen werde, hänge von den Möglichkeiten der GK Roskosmos und den Ergebnissen der Gespräche mit den Partnern ab.
An dem Programm könnten die USA und die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) teilnehmen, zitiert die Agentur die nicht näher genannten Informanden. Dieses Thema werde auch bei der bevorstehenden Begegnung von Roskosmos-Generaldirektor Dmitri Rogosin mit dem Chef der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA, Jim Bridenstine, am 10. Oktober auf dem Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) angesprochen.
Die Idee einer solchen Mondstation wurde im Sommer 2016 bekannt. Damals teilte eine Pressesprecherin des Zentralen Wissenschaftlichen Forschungsinstituts des Maschinenbaus (ZNIImasch) mit, dass ihr Institut an einer Mondbasis für bis zu zwölf Personen arbeite. Später hatte der Kosmos-Rat der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN) die Parameter für die wissenschaftliche Forschungsarbeit eines Observatoriums auf dem Erdtrabanten gebilligt.
Am Wochenende hatte Rogosin mit der Ankündigung für Wirbel gesorgt, sein Land werde aus dem Mondprojekt The Gateway mit den USA aussteigen, da die Amerikaner dieses als ein rein nationales Programm ansähen. „Die Russische Föderation kann es sich nicht erlauben, daran in einer zweitrangigen Rolle teilzunehmen“, hatte er erklärt. Das wurde aber kurz darauf von Roskosmos-Pressesprecher Wladimir Ustimenko zum großen Erstaunen der Öffentlichkeit dementiert, obwohl die Ausführungen Rogosins auch Online übertragen worden waren.
© Gerhard Kowalski