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Credit: GK Roskosmos

Moskau,  22. September 2018 —   Russland zieht sich unter den derzeitigen amerikanischen Bedingungen aus dem Gemeinschaftsprojekt The Gateway mit den USA zum Bau einer Mondstation zurück. Diese Mitteilung hat der Generaldirektor des Staatskonzerns GK Roskosmos,  Dmitri Rogosin,  vor jungen Raumfahrtspezialisten gemacht,  meldet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Samstag. „Die Russische Föderation kann es sich nicht erlauben,  daran in einer zweitrangigen Rolle teilzunehmen.“

Russland schlage ein eigenes Projekt für eine Raumstation vor,  die den Mond umkreist,  betonte Rogosin. „Ob das eine russische oder eine internationale Station wird,  ist Gegenstand von Verhandlungen.“  Der Roskosmos-Chef schloss nicht aus,  dass an dem neuen Projekt auch die USA teilnehmen können. Die Station könne auch von den BRICS-Partnerstaaten Brasilien,  Russland,  Indien,  China und Südafrika geschaffen werden.

Rogosin kündigte an,  dass er sich bei der bevorstehenden Begegnung mit dem neuen Chef der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA,  Jim Bridenstine,  am 11. Oktober in Baikonur (Kasachstan) zu der russischen Sicht auf die Zusammenarbeit auf der Mondumlaufbahn äußern werde.

Die Gespräche zwischen Russland und den USA  über den Bau einer solchen Mondstation hatten 2013 begonnen. Im September 2017 hatten beide Länder ein Memorandum über die Zusammenarbeit bei der Station unterzeichnet,  die zuerst Deep Space Gateway,  dann Gateway –   Lunar Orbital Platform und schließlich in letzter Zeit nur noch The Gateway hieß.

© Gerhard Kowalski